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12N10P Quantum 4530

© Dr. Ralph Okon 02.05.2012

Gewicht mit Steckern 564g.
Äußerlich erinnert er mit dem glatten, beidseits abgeschrägten Rückschluss und dem Radiallüfter sehr an die aktuelle Ausführung der 435/xx Strecker-Motoren.
Auf der Statorträgerseite sind 2 Stück 16x8x5mm Lager von NMB Schulter an Schulter verbaut.
Die Kratzer sind völlig unerheblich und sprechen imo dafür, dass der Motor wirklich getestet wurde.

Die Übergangsdrähte der Dreieckwicklung lassen die Luftkanäle offen - sauber gemacht!

Die Glocke hat einen Radiallüfter, der dem der Kontronikmotoren bis ins Detail zum verwechseln(!) ähnlich sieht, vom Anströmkegel bis hin zur Einlaufgestaltung.
Die Segmentmagnete (Abdeckung 75%) sitzen zwischen Nasen und sind sauber positioniert.
Die Wuchtmasse ist deutlich erkennbar (blau).
Hätte man nicht so mit dem Kleber (braun) rumgematzt, dann wäre die Glocke wahrscheinlich ohne zusätzliche Wuchtung rund gelaufen.....

Alle Dreh- und Frästeile sind sauber gearbeitet und ordentlich entgratet.

Die Welle ist 8/6 in Rundungen gestuft.
Das Axialspiel war bei diesem Motor mit >1mm deutlich zu groß eingestellt.
Aber das ist leicht zu korrigieren, da die Welle mit 2 Madenschrauben in der Glocke fixiert ist.

Die Blechdicke beträgt 0,2mm.
Die Bleche sind sauber gestanzt.
Das Coating ist ordentlich aufgebracht.
Alle Drähte liegen innerhalb der Slots.
Der Kuperfüllgrad scheint recht hoch.
Das Statorpaket ist mit einer Halteschraube ala Xera oder Kontronik befestigt.
Das innnere Lager (hier nur eines in 16x8x5mm) findet Platz in einem echten Sitz.
Der Schnitt mit den zusätzlichen Kühlkanälen folgt dem von Plettenberg und X-era eingeschlagenen Weg.
Die Optimierungsrichtung der Auslegung scheint beim 4530er Quantum eher auf Wirkungsgrad und "cool running" anstatt Maximalleistung ausgerichtet zu sein.

Die Bewicklung ist im Dreieck aufgebracht.
Es wird kein optimiertes Wickelschema genutzt.

Der Kleber in den Kühlkanälen ist nicht zielführend und auch sicher nicht gewollt.
Mit einer Schlüsselfeile ist auch diese Kleinigkeit ziemlich leicht zu korrigieren.

Der Motor war der erste, der auf den neu mit einem 15.000Watt Netzteil und dem 16S- 320A YGE Steller ausgerüsteten Teststand Platz nehmen durfte.
Die gemessene n spez. mit 18° Fixtiming beträgt 510/V. Das ist sehr dicht bei der Herstellerangabe.

Beim Hochfahren des Motors fällt auf, dass er mehrere sehr laute Resonanzbereiche durchläuft, die man natürlich im praktischen Einsatz tunlichst meiden sollte!
Das liegt an einer kleinen Nachlässigkeit bei der Konstruktion, die direkt vom Pyro übernommen wurde, sich jedoch bei der größeren und schwereren Glocke dieses Motors wesentlich lautstärker zu Wort meldet.

Zur Demontage muss die Zylinderkopfschraube mit Innensechskant gelöst werden.
Dann lässt sich das zusätzlich (leicht) verklebte Statorpaket in der üblichen Weise abnehmen.
Die Einzelteile.
Man erkennt sehr gut die Dreieckschaltung.
Die Übergangsdrähte sind nicht extra isoliert.
Sie sind sinnvollerweise so verlegt, dass die Eingänge der Kühlkanäle vollständig offenbleiben.
Sie ist mit 4+4 turns mit 24 strands ausgeführt.
Die Drahtdicke liegt zwischen 0,28 und 0,30mm mit Lack.
Das bedeutet, es sind 0,24 -0,27mm reines Kupfer.
Umgerechnet auf single strand bedeutet das etwa 1,2mm - 1,32mm Drahtdurchmesser.
Der Statorschnitt erinnert (zu!) sehr an den 4530er Xera.
Der direkte Vergleich zeigt, dass beim Quantum lediglich die Kühlkanäle anders (noch dazu schlechter bezogen auf den Verlauf der magnetischen Feldlinien) angelegt wurden.
Entweder kommen beide Motoren vom gleichen Hersteller, oder auch der Schnitt ist - genauso wie der Lüfter - eine recht genaue Kopie eines bereits im Markt befindlichen gelungenen Motors.
Ein Test ergab, dass eine 4+5 x 1,4mm YY Wicklung im Slot unterzubringen ist.
Damit würde der Kupferfüllgrad um gute 25% ansteigen.
Gleiches gilt für den Wicklungsquerschnitt.
gut Halbzeit.
Die komplette Wicklung von vorn
und von hinten.
Alle Drähte sind verlegt und isoliert.
Die Sternpunkte sind verdrillt...
...verlötet...
....und isoliert
Das Paket wurde mit Loctite 648 auf den Träger geklebt...
...und wieder mit der Schraube gesichert.
Der Motor ist testfertig.
Die n spez. mit dem YGE und 18° Timing beträgt nun 525/V.
Damit liegt sie 3% höher als bei der 4+4 delta Bewicklung.
Das Messergebnis entspricht sehr genau der vorm Wickeln errechneten n spez "neu".
Die letzte Aktion vor dem Verschicken war die Verklebung der Wicklung und die korrekte Einstellung des zu großen Axialspiels.
Der Abschlusstest mit 1000V war (erwartungsgemäß) okay.

 

Fazit:

Eine eigene konstruktive Leistung des Herstellers ist bei diesem "Copyshop-Motor" leider an keiner Stelle erkennbar.
Wenn man die moralische Fragwürdigkeit dieser "Sammelkopie" von RS, Kontronik und Xera ausser Acht lässt, dann muss man feststellen, dass der Quantum insgesamt "der bessere Xera 4530" ist.
Dabei sind der Kontronik-Lüfter und die ausgezeichnete Verarbeitung die wesentlichen Pluspunkte!