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© Dr. Ralph Okon 07082004
mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung von HELMUT SCHENK
Immer wird die Frage nach dem "optimalen" Magnetsystem im Außenläufermotor gestellt.
Das Zauberwort dabei heißt dann "Halbach-array".
Das folgende ist einem aus meiner Sicht besonders wertvollen Forenbeitrag von Helmut Schenk zur optimalen Ausbildung des Magnetsystems
unter Berücksichtigung der Halbach-Anordnung entnommen und stellenweise leicht bearbeitet und ergänzt.
Weitere Zusammenhänge zum Thema "Magnetkreis" werden hier disskutiert.
Eine Voneinder losgelöste Betrachtung dieser beiden Seiten ist eigentlich nicht möglich-
dennoch werden sie getrennt bleiben, weil die Fülle an dargestellten Fakten zu groß für nur eine Seite ist!
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Er führt aus:
Da es beim Motor schwierig ist, immer nur einen Parameter (eine Abmessung) zu verändern, und auch viel CAD-Zeichenarbeit erforderlich wäre, |
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Es sind die 26 untersuchten Varianten gezeigt, Numerierung sind die Zahlen in Kreis; die Darstellung ist maßstäblich. Hinter der jeweiligen Zeichnung steht die Prozentzahl, wie nahe die Induktion der betr. Form an den Bestwert herankommt. Die beste Anordnung ist erwartungsgemäß die Ausbildung 14, Breite Hauptmagnet zu Nebenmagnet = 1:1, mit backiron. Gleich danach, mit ebenfalls 100% (Unterschied nur in der 3. Dezimalen) folgt Anordnung Nr. 12, bei der Breite Hauptmagnet zu Breite Nebenmagnet = 2,5:1,5 ist; sonst wie Nr. 14. Aber auch Nr. 3, Breitenverhältnis 1:1, aber ohne backiron, liegt mit 98% nur knapp dahinter, und Nr. 15, 1,5:2,5, mit backiron, kommt sogar auf 99%. Auch Nr. 13, 2,5:1,5, ohne backiron, gehört noch zur Spitze. Am schlechtesten -auch erwartungsgemäß- ist Nr. 1, eine Standard-Anordnung (ohne Nebenmagnete) und ohne backiron. Dieselbe Anordnung, aber mit backiron (Nr. 2, übliche Konfiguration in Motoren), kommt auf 66%. Interessant auch Nr. 4 bis 6. Hier ist bei einem Magnetbreitenverhältnis von 1:1 die Höhe der Nebenmagneten variiert; wirkt sich stark aus. Bei Nr. 7 (wie Nr. 6, aber mit backiron) geht die Induktion gegenüber Nr. 6 wieder um fast 20% hoch! Kurz gesagt: Das Magnetbreitenverhältnis ist unkritisch, das Magnethöhenverhältnis spielt aber eine große Rolle. |
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Interessant ist auch der Einfluß der Rückschlußringdicke und der Magnetdicke.
Hierbei kann man die zeichnerisch dargestellte Magnetdicke genauso auch durch gleich dünne mit höherer Magnetkraft ersetzt vorstellen. Ein Rückschlußring bringt immer eine gewisse Steigerung, egal ob array oder nicht. Ein dickerer Rückschlußring bringt besonders bei der klassischen Magnetanordnung deutliche Vorteile, bezogen auf die magnetkraft vor Ort. Ein dicker Rückschluß ist dicken (stärkeren) Magneten in der Wirkung unterlegen.
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Beim Normalsystem lässt sich die Magnetkraft durch eine Steigerung der Abdeckung steigern. 100% Abdeckung bringen ausser dem Gewichtszuwachs keine Nachteile. Eine weitere Steigerung der Abdeckung bringt keinen Magnetkraftzuwachs mehr. Es zeigt sich auch , daß sorgfältig ausgelegte klassische Magnetsysteme fast genauso gut sind wie die arrays, manchmal sogar gleich. |
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Beim Halbach ist der erzielbare Flußgewinn in der Größenordnung von etwa 10% zu suchen. Das setzt aber voraus, daß der Stator-Werkstoff eine hohe Sättigungsinduktion (1,5 - 2 T) hat, und das ist beim Ditto 8und den meisten anderen fertigen Laufwerksstatorem wahrscheinlich nicht der Fall. Das Ziel (wenigstens für mich) konnte nicht eine Wirkungsgradverbesserung sein. Durch Erhöhung des Flusses könnte das nur indirekt erreicht werden. Da steckt bei ALLEN wohl die übliche Falschmeinung dahinter: "Hohe Magnetkraft" (hoher Fluß bzw. Flußdichte) = hoher Wirkungsgrad. Das Ziel ist vielmehr eine höhere Drehmomentkonstante bzw. eine niedrigere spezifische Drehzahl. Das brauchen wir, vor allem bei den kleinen Motoren, aber auch bei den Heli-Direktantrieben. Da wir Flugmotoren bauen ist das Gewicht aus dem Optimierungsvorgang nicht wegzudenken- und 100% Abdeckung, egal ob als array verbaut oder in klassischer Konfiguration - wiegen nunmal 20% mehr als 80% Abdeckung! Genauso ist eine Normalkonfiguration mit 80% Abdeckung und 125% dickeren Magneten einem Halbacharray mit 100% Abdeckung und 100% dicken Magneten sowohl von der Magnetkraft alsauch vom Gewicht her ebenbürtig, aber eben viel leichter zu realisieren. |
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Es ist leider nicht so, daß aus einem Durchschnitts-Motor ein Superteil wird, wenn man nur die normalen Magnete durch extrem starke oder ein Halbach-Arrays ersetzt. Der Gewinn an maximalem Wirkungsgrad wird klein sein oder sehr wahrscheinlich ausbleiben! Versuche haben gezeigt, dass der maximale Wirungsgrad oft sogar sinkt. Dafür wird der Gipfel der Wirkungsgradkurve in den Bereich höherer Leistung verschoben. Die spezifische Drehzahl wird deutlich sinken. Wachsen wird die Steifigkeit von Drehzahl und Wirkungsgrad und der Wirkungsgrad im Hochlastbereich.
Sicherer, Zeit- und kostensparender ist es, wenn man weiß, was man tut und ein Konzept hat, wie man die höhere Ausbeute an wiksamer Magnetkraft durch ein Halbach-Arrays
wirklich nützen kann.
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Es ist deshalb nicht nur den “Halbach-Aspiranten“ zu raten:
1. Man sollte sattelfeste Grundlagen-Kenntnisse zu den DC-Motoren haben.
2. Eine Vertiefung z.B. betr. Werkstoffe, konstruktive Details usw. ist unverzichtbar.
3. Eine ebenfalls SEHR große Hilfe ist FEMM, ein freeware-Simulationsprogramm für Magnet-(elektrische) Kreise:
Abgesehen von zahlreichen quantitativen Ergebnissen liefert FEMM z.B. sehr anschauliche Flußbilder, die so manche Frage klären ohne das man das in der Realität aufbauen muß.
Ein Beispiel ür einen realisierten Croco mit Halbach array ist hier beschrieben. |
Zuletzt möchte ich nochmals an das Studium dieser mit der hier eng verknüpften Seite erinnern!