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© Dr. Ralph Okon 31.12.2022
Scorpionmotoren
Ich habe diesen Motor tatsächlich nur gebaut , um den "Winterblues" zu vertreiben.
Es handelt sich um eine reine Machbarkeitsstudie um zu zeigen, dass man einen Motor mit solchen Daten - im Gegensatz zu gegenteiligen "Experten"behauptungen -
sehr wohl auf dem Küschentisch hinbekommen kann.
Praktisch einsetzen werde ich dieses Ding ganz sicher niemals - ist er für mich völlig unnütz.
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#1
Die Vorgaben: ca.2000/V; ca. 16A bei 15V im Leerlauf; max. 480g Motormasse; Wobei an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen werden muss, dass die verwendeten Annahmen zu den Motorkonstanten des Vergleichsmotors (spezifische Drehzahl, Leerlaufdaten, Anschlusswiderstand) aus diversen Angaben von Dritter abgeleitet wurden, da der Hersteller selbst diese Konstanten - aus welchen Gründen auch immer - generell nicht angibt.
Nachtrag: |
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#2
Natürlich ist es nicht wichtig ob die gesetzten "Zieldaten" genau erreicht werden. Das ganze Projekt war ja eh nur eine Spielerei.
Das Bild zeigt eine erste Testwicklung zweier verschiedener Teilmotoren zur groben Bestimmung der zu erwartenden spezifischen Drehzahl und des zu erwartenden Leerlaufstromes. |
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#3
Die am Ende ausgewählte Bewicklung des Motors wurde mit 6 Windungen 2,0mm single strand Draht in single layer (SPS) Wickeltechnik auf Teilen diverser "Scorpion HK 4225" Kits aus der Grabbelkiste aufgebaut,
weil dieser in seiner geometrischen Größe dem "Zielmotor" sehr nahe kommt.
Der 2,0er Draht ist definitiv nicht das Ende der Möglichkeiten. 2,2er Draht halte ich für durchaus machbar.
Von vorn herein war klar, dass der 4225 mit seinem (-) an Statoreisen im Schnitt sehr wahrscheinlich eine höhere WIndungszahl für die gleiche n spec brauchen würde. |
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#4
Hier noch die DD Drahtverlegung auf der Rückseite.
Die single layer Bewicklung wurde für diese Studie vor allem gewählt, weil sie deutlich eindrucksvoller aussieht als dual layer. Wer mag, bzw. wen es noch interessieren sollte, der kann ja mal einen Versuch machen und testen, bei welcher Wicklung (sl vs. dl) ein modellbauüblicher Steller eher den Syncloss erleidet.....(Und über das gefundene Ergebnis berichten!) |
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#5
Wider Erwarten gelang es, das bewickelte Paket mit seinen fetten Wicklungsköpfen auf dem nur leicht nachbearbeiteten Statorträger zu platzieren. |
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#6
Um nicht zu viel durch zusätzlichen Widerstand gegen den Benchmark mit seiner Anschlussplatine einzubüßen, wurde die Anschlussdrahtlänge auf nur 20mm festgelegt. |
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#7
Die Bestimmung des Ohmschen Anschlusswiderstandes ist nicht einfach, wenn man nicht über ein mehrere 1000 Euro teures Spezialgerät verfügt. Die Berechnung des Widerstandes bei solchen extrem niedrigen Werten oder extrem hohen Drahtlängen ist ein in der Technik durchaus übliches Verfahren. Gerechnet wurde mit der Widerstandskonstante von 0,0171 Ohm mm²/m. |
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#8
Das "Gesamtkunstwerk". |
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#9
Glücklicherweise hatte ich in der Grabbelkiste noch eine ältere HK4225 - Glocke liegen, die einen höheren Lüfter mit ausreichend Platz für die riesigen Wickelköpfe bot. |
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#10
Wenn einen die 14g Mehrgewicht nicht stören, kann man auch die eigentlich für einen 32mm lange Statorpaket gedachte Glocke des Align 700MX verwenden. |
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#11
Mein alter Jive 150LV-Prototyp mit seinem hochentwickelten Autotiming kam nach langer Zeit mal wieder zum Einsatz. |
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#12
Mit seinem Anschlusswiderstand von 0,96mOhm (Leiterlänge von 53cm mit 2,0mm Durchmesser in DD verschaltet) gefährdet der Motor nahezu jeden im Modellbau üblichen Steller. Schon das Betriebsgeräusch im Leerlauf an 4S lockert mir die Zähne und rollt meine Zehennägel hoch. Somit ist das Schicksal des Motors von vorn herein klar - er wird nach Fotoshooting und Datenbestimmung wieder abgeschnitten und das Kit wird einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden.
Der Leerlaufstrom von knapp 18A bei 15,65V und die mehr als 31.000prm machen (zumindestens mir) Unwohlsein.
Es gibt keinen mir bekannten frei käuflichen Modellbauakku sinnvoller Größe, der wengistens den Strom für den maximalen Wirkungsgrad von etwa 93,5% bei 570A länger als 2-3 Sekunden abgeben wird,
ohne die weisse Fahne zu schwenken . |
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#13
Lustigerweise sind die Wirkungsgraddaten mit der CL-Berechnungsmethode scheinbar sogar besser als beim Vergleichsmotor.
Das deutliche Mehr an Kupfer (2,0mm Draht) senkt den ohmschen Widerstand und die kleinere Menge an Eisen senkt die Eisenverluste im Leerlauf,
sodaß der maximale Wirkungsgrad besser zu sein scheint als bei den auf RC-Network veröffentlichten Daten des "High-Tech-4025-5". |
#14
Auch dieser Rechnerclon auf der Grundlage des gleichen Formelwerkes berechnet aus den paar Messdaten eine wirklich recht ansehnliche Kurve für den Kleinen.
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Okay, ich gebe es ja zu: gelegentlich kann so ein völliger Unsinn sogar ein bissel Spaß machen.
Beim Basteln ist der Weg das Ziel! - auch wenn das zunehmend in Vergessenheit gerät.
Soll man diese Berechnungsverfahren nun Betrug nennen?
Ich denke NEIN, denn die meisten Hersteller generieren ihre Datenblätter auf diese Weise und wer nicht mitmacht, senkt "freiwillig" seine Marktchancen.
Von Betrug zu sprechen, kommt schon eher in Frage, wenn von vorhandenen Prüfständen und deren Verwendung herumschwadroniert wird und dann auf solche primitivsten Weise errechneten Daten veröffentlicht,
die bei Nachprüfung recht schnell sowohl ihr Zustandekommen als auch ihre "Werthaltigkeit" offenbaren.
Vielleicht hilft das gezeigte ja, Augen zu öffnen und den allgegenwärtigen "Schönrechnern" ein bissel das Handwerk zu erschweren.
Wer mag und vielleicht sogar eine passende Anwendung hat, kann diesen Motor gerne nachbauen.
Sollte bei Wickeln dieses "Drahtes" Verzweiflung aufkommen: einfach beim "allwissenden Laborgerätemechaniker" nachfragen.
Der hat in seinem umfassenden praktischen Erfahrungsschatz ganz sicher auch dafür eine Lösung parat.
Wirklich bewunderswert ist für mich, dass es ihm tatsächlich gelungen ist, nahezu die ganze Welt über so viele Jahre hinweg in dem Glauben gehalten zu haben,
er sei Ingenieur bzw. habe irgend einen sonst wie gearteten relevanten akademischen Abschluss! Das muss man erst mal hinbekommen!
Wenn in den nächsten Wochen die Langeweile wieder zu groß wird, werde ich evtl. nochmal eine dual layer Wicklung aufziehen.
Dann aber eine etwas praxisnähere Auslegung (Vergleichsmotor zum 4125-10 mit 1000/V).
Wobei, die gabs ja schonmal. (Saschas Schrei-kreisch "Pyrocroco" mit 34.000rpm an der 7,1" x11")
Höchstwahrscheinlich werde ich dann sogar Zugriff auf ein hochwertiges Microohmmeter haben und kann beim nächsten Motor den errechneten Ohmschen Anschlusswiderstand durch einen gemessenen ersetzen.
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