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Scorpion 4235 V4 (Heli)

© Dr. Ralph Okon 101209

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Trotz extrem schlechter Erfahrungen mit dem Datenrücklauf bei den meisten Helifliegern habe ich doch nochmal für jemanden einen extremen Helimotor in Angriff genommen.
Manche Angebote kann man halt nicht ausschlagen.......

Ausgangsmaterial war im Prinzip der gleiche 4235er Bausatz, aus dem auch die "beaster" entstanden sind.
Hier sollte jedoch eine für 90er helis geeignete spezifische Drehzahl von um 550/V erreicht werden.
Gleichzeitig wollte ich sehen, ob bei einer noch dickeren Singledrahtwicklung bereits negative Effekte spürbar werden.

Der einzige wesentliche Unterschied zu den bei den ersten Beastern verwendeten Bausatz:
Die Glocke mit der mächtigen 10 / 6 er Welle kam mit verklebten Magneten und war dynamisch gewuchtet, was ja beim Helieinsatz besonders wichtig ist.
Um gute Bedingungen für die interne Motorkühlung mit einem brauchbaren Kupferfüllgrad und hoher Belastbarkeit kombinieren zu können, habe ich mich hier für eine einlagig ausgeführte 4Turns 1,6 Wicklung in delta Verschaltung entschieden.
Wie man auf der Rückseite des Statorpaketes gut sehen kann, habe ich in kleinen Gruppen und mit der Spezialvariante für die delta-Verschaltung gewickelt.
Die Übergangsdrähte zwischen den kleinen Gruppen sind mit Glasgewebeschlauch isoliert und miteinander verbunden.
Der Stand nach dem Verlöten.
Auch die Zuleitungsdrähte wurden direkt am Statorpaket miteinander verlötet um das Dreieck so kurz und so symmetrisch wie möglich zu halten.
Das Statorpaket ist fertig zum "Aufstielen".
Der Stator ist auf dem Träger montiert, wie üblich mit einer M3 Madenschraube gesichert und das mächtige 19x10x5er Lager ist eingeklebt.
Der teststandfertige Motor wiegt 515g.
Ich habe eine sich bietende Gelegenheit genutzt und diesen Motor auch auf einem "richtigen" Prüfstand vermessen lassen.
Die stellergebundene spezifische Drehzahl des Motors liegt am Jive bei 570rpm / V.
Das eta max wurde mit echten 88,2% festgestellt- etwas weniger, als drivecalc ausgerechnet hatte.
Bei 100A liegen immernoch 87,4% an.
Das ist ein echter Rekordwert, der auch sämtliche meiner Pyroumbauten schlägt.
Der Unterschied zum original bewickelten Pyro beträgt an diesem Punkt bereits 7,5% und klafft naturgemäß bei wachsender Belastung immer weiter auf.

Auch hinsichtlich der Drehzahlsteifigkeit konnte ein neuer persönlicher Rekord aufgestellt werden: der Wotor verliert je zusätzlicher Belastung mit 10A nur 0,8% an Drehzahl!
somit bricht die Drehzahl bei einem Lastzuwachs von 80A auf 180A nur um 8% ein - ein Wert, den ein guter Steller locker komplett ausregeln kann.
Peaks von bis zu 250A (die wohl eher nicht auftreten werden) kann die Bewicklung ebenso ohne Probleme wegstecken wie eine Basisdauerbelastung von 120-140A.
Alle Bestandteile des Motors sind mindestens 200°C temperaturfest, sodass wohl temperaturmäßig und mechanisch nur der Heli selbst diesem Spielzeug Grenzen setzt.

Ich hoffe, mein Auftraggeber wird mit dem erreichten absolut zufrieden sein....

Fazit:

Das gesteckte Ziel wurde erreicht.
Die befürchteten negativen Einflüsse kommen auch bei einer 1,6er Draht noch nicht in dem Maße zur Wirkung, dass sie den Gewinn durch den niedrigeren Innenwiderstand schon auffressen.

Naturgemäß wird der erreichbare Gewinn trotz deutlich steigendem Wickelaufwand immer geringer, je näher man den (fixen) physikalischen Grenzen kommt.
Bei solchen Extremwicklungen ist doch der Weg schon ein bissel das Ziel und gewerblich gesehen wäre sowas nahezu unbezahlbar - oder eben nicht für jedermann.
So ein Triebwerk kann ohnehin nur der extreme 3D Bolzer oder Helispeedjäger wirklich auslasten!
Aber auch, wer primär auf Drehzahlsteifigkeit aus ist, hat definitiv keine andere Möglichkeit als diesen Weg in Richtung auf extreme Kupferfüllung zu verfolgen.
Die >88% von 60-90A gibst dabei dann als kleines extra Sahnehäubchen automatisch obendrauf.
Und es steht ja nirgends geschrieben, dass man die mögliche Volllast auch abrufen muss!
Die Drehzahlsteifigkeit steht nämlich konstant zur Verfügung - völlig egal, ob man den Motor bei 60-100A oder bei 120-2xx A betreibt.

Btw. kann man so einen Motor ja auch recht gut am Flieger betreiben. Nur mal 2 Beispiele:
8S und eine 16x8 ergäben 13200rpm mit 35m/s und 13kg Standschub bei knapp 200A Peak.
Oder für einen großen Speeder würden 10S und einen 13x13 mit 16500 rpm bei 240A Peakstrom möglich sein.
oder.... oder...

Da mir inzwischen wieder ein wenig Material zugelaufen ist, werde ich als nächstes wahrscheinlich spaßenshalber noch einen Klon mit einer Windung mehr (4+5Turns) und niedrigerer ns bauen.

Abschließend noch eine Warnung: 1,6er Draht ist ziemlich widerspenstig und seine Verarbeitung definitiv kein Projekt für Wickelanfänger. Für derlei sollte die persönliche Trickkiste definitiv gut sortiert sein.

 

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