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12N10P 4530 für 700er Helis

© Dr. Ralph Okon 09082010

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Recht bald nachdem ein Testpilot den 4235 in seinem Henseleit-TDR verbaut hatte, stellte ich mir die "übliche" Frage:
"Geht da vielleicht noch mehr?"
Also wurde zunächst die Ausgangsposition festgestellt.
Rein optisch schien es, dass da ringsum doch noch einiges an ungenutztem Platz vorhanden war.
Auch die "harten" Fakten widersprachen dem nicht.
Bei 58,5mm Chassiswandabstand ergeben sich 56mm als maximal sinnvoller Motordurchmesser.
Das passte auch in Richtung Rotorwellenlagerplatte.
Eine Überschlagsrechnung ergab dann, dass da mit einem "alten" 45mm Statorprojekt aus dem Powercrocoforum was zu machen sein sollte.
Den Schnitt hatte der Martin Götzenberger vor längerer Zeit entworfen, um einen extrem hochwertigern Ersatz für unsere Kyocera - Druckermotorstatoren zu schaffen.
Aussendurchmesser 45mm, Innendurchmesser 20mm und viel eisen - das sollte gut passen.
Die welle sollte wieder intern 10mm dick sein wie es sich schon am 4235 bewährt hatte. Ebenso sollten wieder die stabilen 61800er Lager verbaut werden.
bald nachdem ich meinem freund Georges van Gansen diesen vorschlag als maßskizze hatte zukommen lassen, kamen die ersten prototypenteile eingeflogen.
wir hatten uns entschieden, sofort 2 verschiedene statorlängen zu testen.
aus gewichtsgründen sollten es diesmal 25mm und 30mm sein, damit die motoren am ende nicht zu schwer werden würden.
wie sich mittlerweile gezeigt hat, gleicht die vorhandene mehrleistung die paar gramm mehrgewicht mehr als aus.
alle testpiloten meinten, dass der heli sich insgesamt trotz des schwereren motors leichter ("leichtfüßiger")anfühlt.
schon der kleinere motor treibt die mechanik des helis an ihre grenzen und sprengt diese auch immermal.
dennoch denke ich manchmal drüber nach, wenigstens mal ein paar 4535er prototypen aufzubauen.
das war der allererste testmotor.
ein 4525 mit einer 5x1,32er bewicklung.
da die nicht als dauerlösung gedacht war, sondern nur zur bestimmung der spezifischen drehzahl diente, habe ich sie auf dem prüfstand bis zur aufgabe geknechtet.
die ergebnisse waren hervorragend - also lohnte es sich weiterzumachen.
das ist ein fertiger 4530 mit 4+5x1,6mm bewicklung YY verschaltet.
er hat eine ns von 560, gefühlt am jive ca. 540-530 wegen der yy verschaltung.
dieser prototyp wird von einigen piloten getestet und alle kommentare, die ich bisher von ihnen zu hören bekam waren pure euphorie.
das entwurfsziel, die laufkultur in den mittelpunkt zu stellen, weil ja schon beim 4235 mehr als genug leistung (bis >10kW) vorhanden war, wurde offenbar erreicht.
rein optisch sieht man kaum einen unterschied zwischen 4530 und 4525.
erst die waage bringt die 50g differenz an den tag: 470g für den 4525 und 520g für den 4530.
sitzt, passt und hat noch genug luft.



es sind viele verschiedene bewicklungen möglich, die man ja auch noch unterschiedlich verschalten kann.
die ns-range reicht gegenwärtig von 430 bis 560/V.

allen gemeinsam ist ihre extreme strombelastbarkeit - fernab von allem, was für serienmotoren normal ist.
am heli sind strompeaks von >200A nur recht kurzzeitig realisierbar.
in speziellen speedfluganwendungen sind wie beim 4235 die 300A für einige sekunden absolut realistisch.

der hauptunterschied zwischen 4235 und 4530 liegt einfach in der laufkultur.
während der 4235 seine 10-12 kW wie ein ferrari abliefert - brutal und giftig - laufen die 45er vor allem smooth und kultiviert wie ein bentley.

beide erfordern dennoch gleichermaßen einen gefühlvollen pitchfinger, wenn man Kollateralschäden vermeiden will.
eine 2. stelle, die man immer unter überwachung haben sollte, sind die kugellager.
ewig machen die den stress nicht mit und ein vorsorglicher lagerwechsel (ein bissel basteln und etwa 4 euro aufwand) sind allemal einfacher und besser als das nachträgliche beseitigen der schäden durch eine misslungene auro.

wer diese art motoren einsetzen will, sollte sich im klaren sein, dass das eher die formel 1 ist.
kampfschwebern würde ich dringendst von ihrem einsatz abraten - sie hätten keinen nutzen davon!

natürlich kann man den 45XX auch in 12N8P ausführung bauen!
der simon zadra hat da gemacht und hier in einem gastbeitrag ausführlich drüber berichtet.



der 5+5x1,6 generiert in YY verschaltung eine ns von knapp unter 500/V während der 4+5x1,7YY eine ns von 560/V hat.

der eine ist also mehr zum turnen geeignet, der andere eher zum hemmungslosen speeden.

für beide wicklungen kann man etwa 5-6h reine wickelzeit ansetzen - wenn alles gut geht!
aus diesem grunde, bzw. weil diesen aufwand sicher keiner bezahlen wollen würde, wird es sowas wohl nie zu kaufen geben.
pech für die puren konsumenten, die zunehmend die nachfolge der modellBAUER angetreten haben.

dieses bild zeigt einen ersten werksprototyp, der bei scorpion motors entstanden ist.
die daten sind vielversprechend, wenngleich sie mit den gerade vorgestellten boliden naturgemäß nicht mithalten können.
aber die werkswicklung soll ja bezahlbar bleiben.... :-) !

Wenn man sich Mühe gibt und ein optimiertes Wickelschema anwendet, wird der limitierte Werksmotor so aussehen, wie links gezeigt.
Auch aussen kann man so einen Motor noch gut aufhübschen.
Diesen Motor hat der Werner Heieck mit einem wirklich kunstvollen Design versehen.
Okay, davon arbeitet der Motor kein bissel besser.
Aber die Beantwortung der in Helikreisen anscheinend äusserst wichtigen frage, ob man den Heli nun mit oder ohne Haube an der Vorstartlinie zur Schau stellen sollte, wird imho deutlich erschwert.

Diese Werknummer "001" liegt gegenwärtig genau da, wo sie imho hingehört: auf dem persönlichen Schreibtisch von Georges van Gansen.

Das sind die ersten 0,10er Statorbleche im 45er Schnitt.
Ihre verarbeitung ist so heikel, dass sie definitiv nicht für eine Serienproduktion geeignet sind.
Aber ein ganz spezielles Einzelstück ist daraus doch geworden.
Natürlich passt der Motor auch in andere Helis dieser Größe.
Hier ist sein Serienpedant z.B. gemeinsam mit dem Crocozaun in einem Suzi-Janis verbaut.
Das aufgedoppelte HZR hält dem Motor problemlos stand: es wurden Spitzenströme von über 300A geloggt.
Und zu dem in diesem Heli verbauten Rotorkopf passt er natürlich auch - genauso, wie sein größerer Bruder, der 4535.

 

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