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12N10P 4535 für 700 und 800er Helis

© Dr. Ralph Okon 23112010

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Inzwischen (Ende 2011) wurde der HK 4535 ins Kitprogramm von Scorpion aufgenommen und kann von jedem direkt im Webshop von scorpion power systems bezogen werden!

Der 4535 war bei seinem Aufbau 2010 der größte, leistungsfähigste und natürlich auch schwerste (630g) Vertreter der 45er Prototypenreihe.
Es gibt ihn ausschließlich mit der "screwtype" - Glocke und auch sonst er ist aus hochwertigen Materialien gefertigt.
(harte 10-6er Wellen, gute Lager, hartes Alu..... )

Die Perfomance im 800er Suzi oder TDR ist ausgezeichnet - die 630g spürt der Pilot nicht, denn diese 630g sind pure aktive Masse.
Das für jegliche Beschleunigungsleistung entscheidende Leistungs/Gewichtsverhältnis erreicht mit diesem Boliden einfach nur völlig irre Werte - wenn die Akkus taugen.

Dieses Bild zeigt einen der ersten der aufgebauten Prototypen.
Es ist einer der beiden 4+4x 1,7 YY mit ns 540/V.
Schon dieser 1,7er Draht ist eine echte Hausnummer.
Wenn man solche Drahtstärken verwickelt kann man sich ganz schnell mal einen Statorschluss einfangen - der dicke Tampen schneidet easy durch das Isolierpapier.
Die neben dem Paket liegenden abgeschnittenen Drahtstücken zeigen, wie dick schon dieser Draht ist.
Für eine füllgrad- und kühlungsoptimierte Bewicklung muss dieser Draht gefädelt werden!
Mit verstärkten Isoscheiben (1mm statt 0,5mm) ist es aber möglich.

Der Blick von der Seite zeigt die extrem flachen Wickelköpfe und auch, dass es unter dem Statorpaket nicht zu eng zuging.
Das machte Appetit darauf, die Grenzen noch ein wenig weiter heraus zu schieben.
Deshalb wurde ein Prototyp mit 4+4x1,8 YY bestückt und ein weiterer als reine "speedmachine" mit 4+3x1,9YY- Bewicklung ins Auge gefasst.
Das Bild zeigt die Drahtrolle neben dem Statorpaket.

Dieser 1,9er Motor sollte einfach ein Spaßobjekt für meinen Testpiloten und auch ein wenig "show of competence and skills" sein.
Nicht mehr - aber auch nicht weniger.

Um den 4+3x1,9er zu bauen, mussten alle Tricks und Schliche angewandt werden.
Das reicht von den verstärkten Isoscheiben bis hin zu diversen Spezialwerkzeugen.
Die Scheiben müssen in jedem Slot einzeln nachgearbeitet werden, um das Maximum an Platz herauszuholen und die Wickelköpfe flach und damit kurz halten zu können.
Diese Wicklung mit dünnem Draht dient der Bestimmung der nötigen Wickeldrahtlänge.
Das war ein erster Wickeltest mit dem Tampen - es ging einfach nur übel.
4+4 turns mit dem 1,9er ist derzeit absolut ausserhalb meiner Fähigkeiten.
Auch 4+3 x 1,9 erwies sich als absolut grenzwertig - aber es war machbar.
Der "heisseste" Moment war der Test auf Stator- und Gruppenschlüsse mit 1000V.
Glücklicherweise war alles in Ordnung!
ein weiterer Trick: den dicken Draht kann man - entsprechend bearbeitet - beim Fädeln als direkten Ersatz für die sonst benutzte Nadel zum Bahnmachen benutzen.
Ich werde mir diese Wicklung so bald nicht wieder antun - die Handgelenke schmerzen auch nach 2 Tagen noch!
Während man beim 1,7er die Drähte am Sternpunkt zum verlöten noch verdrillen konnte, musste ich mir beim 1,9er was anderes einfallen lassen.
Also habe ich die 3 Drähte parallel gelegt und mit einem dünnen blanken Kupferdraht aus einer Kfz- Litze zusamengebunden.
Das zusammengeschnürte Bündel wurde dann verlötet.
Das geht nur mit einem sehr kräftigen Lötkolben - die Wärmeableitung der dicken Drähte ist dummerweise überragend.
Das auf dem Statorträger montierte bewickelte Paket beim Vergiessen.
Die fertige Wicklung.
Von vorn herein sicher ist, die 1,9er Bewicklung wird nicht wesentlich besser funktionieren als es die 1,7er oder 1,8er tun.
Diese beiden Motoren sind schon jetzt nahezu rein "akkugesteuert."
Sie fressen ohne zu zucken alles, was ihnen der Steller anbieten kann - 300-400A peaks bringen sie nicht an ihre Grenzen.
Inzwischen wurde die Prototypenreihe mit einer langsamer drehenden Wicklung erweitert:
dieser 5+5x1,6YY ist immer noch gut für 300A - peaks und hat eine ns von 450am YGE (Fixtiming 18°) bzw. 425 am Jive 120HV
Der 4+3 turn YY wurde als reiner Speedmotor gebaut.
Er hat eine ns von 615/V am Kontronik Jive.
Dieser Motor war die direkte Weiterentwicklung des bei den Weltrokordversuchen 2010 in Rothenburg erfolgreich eingesetzten 4530.
Der DAmalige Testpilot erreichte in diesem speedoptimierten TDR damit 190-200km/h Streckengeschwindigkeit.
Dass es damit auch sehr viel schneller geht, zeigte der "Banshee" einige Monate später.
Um sportlich die Chancengleichheit zu wahren, hatte ich dem "Banshee"-Team für den Speedcup in Dachau einen baugleichen Motor für ihren Heli zur Verfügung gestellt.
Die in Dachau erreichten 233,9km/h Durchschnitt für die kurze 150m Strecke (256km/h von der schnelleren Seite) waren schon eine Hausnummer!
Hier ein Video von den Flügen.
Auch im hierzulane sehr beliebten(noch pilotenlastigeren) "Falltest" mit einer Momentmessung direkt nach dem Abfangen konnte mit 281km/h eine neue Höchstmarke gesetzt werden.

Genau dieser Ex-"Banshee"-Motor landete über einen Umweg durch Taiwan in den USA und fand dort einen neuen Arbeitsplatz.

Was ein wirklich guter Pilot mit einem kompromisslosen Konzept auch mit dem inzwischen >2 Jahre alten Motor erreichen kann, haben Rick und Scott Yow beim Ircha-Speedcup 2012 gezeigt.
Mit 232.5km/h waren sie mit ihrem modifizierten "SFR" nur 10 km/h langsamer, als der "Speed-Banshee" bei seinem Weltrekord in 2011 und 40km/h schneller, als der TDR 2010 in Rothenburg.
40km/h - das sind Welten in diesem Geschwindigkeitsbereich!
Auch wenn bei der IRCHA die 100m Einflugstrecke gegenüber dem FAI Weltrekordreglement gefehlt haben ist das ein sehr bemerkenswertes Ergebnis- um so mehr, wenn man weis, dass der Pilot nur wenige Testflüge mit dem Prototypen absolvieren konnte. Das Video zeigt, wie sauber die Überflüge waren.
Als weiteres Anwendungsbeispiel hier ein 4535er Motor eingebaut im Shape.
Mit etwas Nacharbeit an der Haube passt der Motor auch in den Goblin 700 von SAB.
Wenn man auch die Welle kürzt, kann die zweite Öffnung sogar identisch zur originalen ausgeführt werden.
Auch die "3D-Wicklung" (4+4x1,8YY) kann einiges. Im 700er (Henseleit TDR) wurden kurze Leistungspeaks von bis zu 12kW geloggt.

Ein 4535 mit einer 4+4 x1,7 YY "3D-Bewicklung" (ns= 550/V am Skorpion Steller und 540/V am Jive) hat inzwischen seinen Weg zu einem wirklichen Spitzenpiloten gefunden.
Hier zeigt Daniel Katzav mit seinem TDR, was man damit so fliegen kannn.
Leider sind seine Akkus offenbar nicht mehr die besten....

Abschließend noch eine Auswahl von verschiedenen Wicklungen auf dem 45er Statorschnitt:

 

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